Wohnmobiltouren und Reiseberichte

Wir sind viel unterwegs, haben viel erlebt, wundervolle Eindrücke gesammelt und viele ganz besondere Orte und Locations besuchen können. Die Reiseberichte beschreiben auch die Touren selbst, aber hauptsächlich unsere persönlichen Eindrücke und subjektiven Erfahrungen.

Und das wollen wir gerne mit Euch teilen. 

 

Update 19.8.2024: Der erste Bericht (Italien Frankreich)  ist jetzt endlich fertig. Zu finden ist er  hier

Update 22.10.2024: Der Bericht SKandinavien und Baltikum ist Zu finden ist er  hier

Update 12.11.2024: Der Bericht Schottland und Hebrieden ist hier zu finden 


Wohnmobiltour Schottland und Hebriden

 

Rundtour durch Schottland und die äußeren Herbriden, ein Reisebericht

 

 

Übersicht

 

 

 

 Steckbrief zur Tour

 

  • Amsterdam
  • North Berwig (Bass Rock, Tantalon Castle)
  • Edinburgh
  • Stonehaven (Dunnotar Castle)
  • Inverness
  • Highlands 
  • Insel Lewis  (äußere Hebriden, Butt of Lewis)
  • Insel Harris  (äußere Hebriden)
  • North Uist (äußere Hebriden)
  • Portee (Isle of Skye)
  • Morvich (Eileen Donan Castle) 
  • Noth Berwick
  • Newcastle

 

Die Anfahrt ist von zuhause (nahe Berlin) über Amsterdam mit der Fähre nach Newcastle erfolgt.

 

19.4.    Wecker klingelt um 3.20 Uhr, Abfahrt wie geplant um 4.00 Uhr

Nach angenehmer Fahrt mit einigen Pausen erreichen wir gegen 14.30 Uhr den Hafen von Amsterdam. Kurz nach 15 .00 Uhr sind wir bereits auf dem Schiff. Bis zur Abfahrt sitzen wir in der Sonne, lesen und trinken Weißwein bzw. Bier. Nach einen fantastischen Abend Buffett gegen 21 Uhr in die Minikabine zum Schlafen. Interessant die Schlafgeräusche aus der Nachbarkabine. Super Frühstück.

20.4.    Fähre verlassen, Passkontrolle losfahren nach North Berwick.

England: Schafe, grüne Idylle, Cottages eigentlich zu kitschig um wahr zu sein. Linksverkehr: ne echte challenge.

Schottland: Campingplatz am Meer, bestes Wetter, sehr freundliche Menschen. Langer Marsch ins Städtchen North Berwick, zauberhaft, erster Kontakt mit fisch and chips…..sehr lecker. 16.30 zurück im Womo, Bini kaputt gespielt, Roli marschiert nochmal los. Abends ein traumhafter Sonnenuntergang.

21.4.    Nach dem Frühstück 2 Km Spaziergang zum Einkaufen, dann vor dem Womo in der Sonne gesessen. Sonnencreme auftragen im April in Schottland. Da das Wetter so schön war, spontan nochmal runter ins Städtchen, im Park in der Sonne fisch and chips verspeist. Der Plan, mit dem Bus zurück zu fahren hat leider nicht geklappt, also zu Fuß wieder zurück. Erste Wolken und stärkerer Wind. Ich bin 8 Km marschiert….Siegerschoppen im Wind vor dem Womo. Abends wird der Wind immer stärker, unsere geplante Schiffstour für morgen wird abgesagt. In der Nacht Sturm.

22.4. Ein ausgewachsener Sturm hat sich fest gesetzt. Roli macht sich auf an den Strand, ich lese lieber und höre dem Sturm zu. Am Nachmittag dann noch ein gemeinsamer Marsch über die Klippen im Sturm. Die Nordsee ist schon sehr in Aufruhr. Kaum im Womo wieder angekommen, heftiger Regen zum Sturm.

 

North Berwick

23.4.   Weiterfahrt nach Edinburgh. Fahrt durch Landschaften, wo ich fast schon Mel Gibson hoch zu Ross erwarte. Kurz vor Erreichen unseres Platzes, plötzlich große Betonpöller auf der Straße. Umdrehen und mit google maps einen anderen Weg gefunden. Am Nachmittag noch einen langen Spaziergang zum Meer, erstes Cottage gegenüber des Platzes. Um den Rückweg etwas abzukürzen (es ist sehr windig und ziemlich kalt) durch den Park vorbei an dem Cottage. Eine abenteuerliche, sehr lange Treppe führt nach oben. Ich habe es geschafft, bin sehr stolz.

24. 4.  Früh aufgestanden und bereits um 9 Uhr auf dem Weg zum Bus, um in die Altstadt zu fahren. Nach einem Marsch durchs Harry Potter Land (schmaler Weg, große knorrige Bäume und große schwarze Krähen, die uns von den Bäumen herunter anblicken) Fahrt in die Altstadt. Ankunft im Mittelalter. Es ist nicht zu beschreiben, wie diese Stadt ist. Es ist sehr kalt, im Wechsel Regen, Sonne, Schneeregen und Graupel. Erster Erwerb: Cashmere Schaal, zweiter Erwerb: Wollhandschuhe, dritter Erwerb: dicke Strickjacke. Mitten in der Altstadt steht ein Dudelsackpfeifer in voller Montur. Roli kann sich natürlich nicht zurückhalten und geht fragen, ob er etwas unter dem Kilt trägt. Antwort: Du könntest mich 1 Million Sachen fragen, aber ausgerechnet das. Ihr Deutschen seid offensichtlich ignorant. Wir haben uns keinen Freund gemacht. Nach ca. 7 Km Pflaster treten und 7,5 Stunden Ausflug wieder zurück und ziemlich

25.4.    Wieder einen ganzen Tag diese traumhafte Stadt belaufen. In der royal mile Eulen und Falken fotografiert, im Park in der Sonne gesessen, das castle einmal umrundet, gegen 17 Uhr völlig fertig wieder am Womo angekommen. Platz für die nächsten 2 Tage und alle Fähren auf die äußeren Hebriden über North Uist nach Skye gebucht.

 

Edinburgh

 

 

 

 

26.4.    Abfahrt nach Stonehaven. Gleich am Anfang haben wir einen Umweg genommen, um die kurz vor Edinburgh liegenden Brücken Forth Bridge und Forth Railbridge zu sehen. Super Wetter, eine beeindruckende Bauweise. Über die eine Brücke sind wir dann Richtung Stonehaven. Halt in Dundee, um im größten Supermarkt, den ich je betreten habe, einzukaufen. Roli will es wissen, er hat eine Schale Frühstückszeug gekauft, Steak, Haggis, black Pudding und baked beans. Morgen früh darf ich mich freuen, oder auch nicht. Spaziergang durch dieses wunderschöne, verschlafene Örtchen. Alle Cafes etc. die wir gesehen haben, schließen um 5 Uhr. Meine Beine schmerzen, zuviel gelaufen die letzten Tage. Ich ins Womo, Roli nochmal los zur 2 Runde. Abends die Plätze auf den äußeren Hebriden und der Isle of Skye gebucht.

27.4.   Englisches Frühstück heute, Roli hat gebruzzelt und gekocht. Black Pudding und Haggis ist aber echt gewöhnungsbedürftig bis ungenießbar. Ich genieße die Wärme im Womo bei Sturm und Regen draußen. Absoluter Schlunztag für Bini mit viel guter Literatur, Roli marschiert in Sturm und Regen, ist schon ein halber Schotte.

28.4.   Gleich nach dem Frühstück (heute wieder wohlschmeckend mit weich gekochtem Ei und Honig) sind wir ein Stückchen gelaufen, dann mit dem Bus bis ca. 1 Km vor Dunnotar Castle. Beeindruckend, das Castle auf einem Felsen im Meer, Möwen und Krähen drum herum, ein tosendes Meer, Wellen, die an die Felsen krachen. Das ganze bei perfektem Wetter 8 Grad, leichter Wind, zart durchscheinende Sonne und Nebelwände. Als ich dachte, kitschiger geht nicht mehr, steht ca. 5 Meter Luftlinie entfernt ein Turmfalke auf Augenhöhe in der Luft. Zurück mit dem Bus, ein kleines spätes Mittagessen am Strand. Roli nochmal los, ich ein wenig Haushalt, aufräumen, saugen, Wäsche waschen. Nach einem tollen Abendessen, Roli hat gekocht, lesen und früh schlafen. Morgen geht’s weiter, quer durch die Highlands nach Inverness.

 

29.4.   Quer durch die Highlands  Die Tour begann harmlos und sehr schön, weg von der Küste, re4in ins Landesinnere. Relativ schnell wurden die Straßen schmaler, kurviger und enger mit Haarnadelkurven, 20 %  Gefälle, bergauf teilweise nur im 1. Gang möglich. Und dann kamen die Brücken. Die kleinste und steilste war maximal 3,5, Meter breit, unser Auto mit Spiegeln 3,20 Meter. Mitten in den Highlands ein Restaurant (eines auf 100 Km),Mittag essen und weiter. Irgendwann kam ein Schild, dass wir uns jetzt der Wildnis nähern und die Gefahr, dass Schafe auf der Straße stehen, sehr groß ist. Roli hatte großen Spaß. Am späten Nachmittag auf unserem Platz in einem Außenbezirk von Inverness angekommen. Sehr rustikal, sehr idyllisch, direkt am Meer. Wir werden die nächsten beiden Tage mit dem Womo nach Inverness reinfahren, der Bus fährt an Sonn- und Feiertagen 3 mal pro Tag.

30.4.  Inverness, eine sehr niedliche kleine Stadt. Wir haben eine hübsche alte Kirche besichtigt, gleich noch eine Vorlesung in Kirschengeschichte bekommen. Dann über eine hängende Fußgängerbrücke über die Ness. War schon ein wenig gruselig, wie heftig die schwankte. Im Viktoria market gut zu Mittag gegessen und dann das schlechteste Livekonzert ever gehört. Nach einer halben Stunde sind wir geflüchtet. Auf dem Weg zurück zum Parkplatz bin ich fast überfahren worden. Linksverkehr. Wir sind dann noch über eine traumhafte Straße, teilweise einspurig mit Gegenverkehr, zum Loch Ness gefahren. Nebelverhangene Berge, der große, stille See, schon ein wenig mystisch.

1.5.  Heute morgen habe ich im Womo geduscht, die Duschräume hier sind für mein Gefühl nicht akzeptabel. Roli hat in der Zeit Frühstück gemacht, Spiegeleier mit Bacon, aber ohne den anderen ungenießbaren Kram. Dann los nach Inverness, Leakeys Bookshop  war tatsächlich geöffnet. Ein Buchladen in einer alten Kirche. In der Mitte ein großer Ofen, knisterndes Feuer. Die schönen bunten Kirchenfenster in die Regale integriert. Statt Orgel Bücher, die ehemalige Kanzel Shakespeare und Ibsen, wir waren 1,5 Stunden in dem Laden. Dann einen Spaziergang an der Ness vorbei in die Altstadt. Zurück zum Parkplatz, plötzlich ekliger Regen mit kräftigem Wind . Mit Auto und zu Fuß auf die Kessock bridge und dann zurück zum Platz. Morgen werden wir dann der Zivilisation den Rücken kehren und auf die Äußeren Hebriden reisen , mit einer Fähre von Ullapool nach Stornoway. Dann verlassen wir die Nordsee und schippern im Atlantik.

2.5.    Wir sind ganz früh aufgestanden, kurzes Haferflocken Frühstück und um 6 Uhr losgefahren. Reichlich Zeit eingeplant für z.B. Fotostops. Enge, kurvige Straße, wenig Verkehr. Erster stop, als Roli eine Herde Highland Rinder sieht. Ich steige nicht mit aus, weil ich fürchterlich friere, es hat kuschelige 1 Grad. Wir fahren immer weiter in die Berge und sind schließlich auf einer weiten Hochebene, die hohen Highlands. Roli verpackt mich in eine Decke, sich in den Seemannspullover und stapft mit seinem Rucksack davon, Fotos machen. Er sprach von 10 Minuten. Nach einer halben Stunde konnten wir weiterfahren. Runter von den Bergen, wieder starkes Gefälle. Plötzlich sehen wir weit unter uns den Atlantik und kurz darauf eine kleine weiße Stadt, die sich in einem Bogen bis ins Meer zeigt. Gigantisch. Ullapool. Wir finden schnell den Fährhafen, werden auf einem Haltplatz eingewiesen. Ein kleines Stückchen in die Stadt zu einem Mini-Cafe, dort gab es ein sehr leckeres Frühstück. Die Fähre legt pünktlich um 10.30 bei allerbestem Wetter ab. Die schottische Küste ist sehr zerklüftet und atemberaubend schön. Auf offener See beginnt die große Fähre mächtig schaukeln. Nach 2,5 Stunden erreichen wir den nördlichsten Außenposten, die äußeren Hebriden, Insel Lewis, immer noch tolles Wetter. Die Fahrt durch das Inselinnere hat etwas beklemmendes, vollständig unbewohnt, kaum Vegetation, Moor. Dann erreichen wir unser erstes Ziel an der nördlichen Küste, ein Traum. Zerklüftete Küsten, viel Wind und Sonne. Spaziergang, duschen kochen…..fertig. Morgen mehr.

 

3.5.     Gleich nach dem Frühstück sind wir zum Butt of Lewis gefahren, einem Leuchtturm an der Steilküst und den Klippen. Zu beschreiben sind die Eindrücke des tosenden Atlantik kaum. Viele Möwen beim Schnäbeln und Balzen in den Felsen. Dann entdecken wir einen Felsen mit mehreren Kormoranen, die ihre Partner umgarnen und schnäbeln. Roli hat fantastische Bilder gemacht, Pipi in den Augen. Weiter zum Port of Ness. Plötzlich stehen wir auf einem Traumstrand in einer Bucht, fast wie Südsee, mit rollenden donnernden Wellen von ca 2 Meter Höhe. Nach dem Mittagessen nochmal zum Butt of Lewis. Mittlerweile ist Hochwasser, der Atlantik noch mehr in Aufruhr als morgens. Unbeschreiblich. Morgen geht’s auf den südlichen Teil der Insel, die dann Harris heißt.

 

 

4.5.   Der Tag, aus dem Albträume gemacht sind. Auf dem Weg nach Harris haben einen Stop in Callanish gemacht, dem schottischen Stonehenge. Das war sehr beeindruckend, ein mystischer Ort. Dann ab in die Berge. Auf der Passstr. Links ein Schaf, rechts das Lamm. In der Kurve am Abhang anhalten, weil das Lamm zu Mama will. Als das Navi uns zum Abbiegen auffordert, will Roli das gar nicht glauben und fragt, ob ich eine Straße sehen kann. Dann nahm das Unheil seinen Lauf. One-track-road, sehr schmal, sehr kurvig mit abenteuerlichen Steigungen. Ständig halten, um entgegenkommend vorbeizulassen. Ich habe richtig Angst. Meavaig, wo wir eigentlich hinwollten, da es dort eine Beobachtungsstation für Steinadler gibt, haben wir irgendwie verpasst, aber einen Adler gesehen. An einem passing place kam uns ein deutsches Paar im Campervan entgegen. Die sagten uns, am beach von Hushinis, wo wir hinwollten, sei alles rappelvoll und wir könnten mit unserem Schiff da sicher nicht mal umdrehen. Sehr motivierend. Aber kurz vor dem Hafen sei ein Stellplatz mit 4 Plätzen 2 wären frei. Als der vor uns fahrende an einer Bergkuppe plötzlich hält, werden wir sehr vorsichtig. Langsam über die Kuppe kriechen und im Schritttempo durch eine sich ausruhende Herde Highland Rinder. Die haben sich keinen Millimeter bewegt. Einer hat die Nase etwas gehoben und an der Fahrertür geschnuppert. Wir erreichen tatsächlich den Stellplatz und stehen an einem Berg mit Blick aufs türkisfarbene Meer, kleine Felsen, breiter Strand…Südsee….15 Grad und Sonne, Campingstühle raus, Weißwein trinken und das Überleben feiern. Als ob das nicht genug wäre, steht ein junger Hirsch nebst Hirschkuh am Hang. Ich hatte von diesem Platz schon im Reiseführer gelesen, man solle immer das Gatter schließen, da eine freilebende Herde Highland Rinder gäbe. Es dauert auch nicht lange, da marschieren zwei zottelige Rinder 2 Meter vom Womo entfernt auf der Straße entlang. Wir haben heute Morgen noch den Wassertank aufgefüllt, da wir wussten, dass wir autark campen mussten. Pipi machen……ach du Schreck Wasser geht nicht. Roli untersucht Tank, Pumpe und Sicherung.  Pumpe kaputt. Wasserflasche ins Bad zum Spülen, Duschen fällt aus, Abwaschen auch. Roli marschiert mit Kanister zum beach und holt Trinkwasser vom dortigen rappelvollen Campingplatz, damit sind Kaffee kochen und Zähneputzen gewährleistet. Wir beschließen, morgen wieder abzureisen und ein gutes Stück näher zu unserem Fährhafen auf dieser Insel zu kommen. Die gleiche schreckliche Straße zurück. Aber vielleicht finden wir dann ja Meavaig und die Adler.

5.5.   Gleich nach dem Frühstück sind wir die fürchterliche Straße wieder runter. An den ganz schlimmen Ecken fordert Roli mich auf, nach Lachsen Ausschau zu halten oder Videos zu drehen. So komme ich nicht komplett in Panik. Diesmal finden wir den Platz, von wo die Wanderung zum eagle observatorium abgeht. Mutterseelenallein wandern wir den Berg hinauf. Auf dem Rückweg sehen wir eine Adlerfamilie, Mama, Papa und ein Baby. Wieder ins Womo und die zweite Hälfte der Horrorstraße bewältigen. Eine ganze Schafherde versperrt uns einmal das Durchkommen. Über eine dann normal enge Straße erreichen wir das Paradies. Campingplatz direkt in den Dünen. Letzte Nacht mit Strom, ohne Sanitär und Wasser, heute Sanitär einfach aber kein Strom. Während ich spülen war, hat Roli die Wasserpumpe wieder zum Laufen gekriegt.

6.5.    Welch ein Tag!  Nach dem Frühstück bei trübem, kalten Wetter die Fähre von Leverburgh nach Berneray of North Uist geentert. Die angeblich schönste Fährstrecke im Westen durch den Sound of Harris, vorbei an unzähligen kleinen Inseln und Felsen. Das stimmt tatsächlich. Auf der etwas mehr als 1stündigen Fahrt konnten wir zunächst auf einem Felseneiland Robben sehen, dann flog ein Seeadler gut sichtbar über unsere Köpfe. Zum Schluss konnten wir Tölpel bei der Fischjagd beobachten. Dann hatten wir gut 4 Stunden Zeit, die kleine Insel North Uist zu erkunden Wir fanden das angepriesene Hebridean Smokehouse  und haben den wohl besten Räucherlachs erstanden, den wir je hatten. Im Womo komplett verspeist und schnell Nachschub gekauft. Von Bernerey ging dann die nächste Fähre nach Uig auf der Isle of Skye. Ca. 1 Stunde vor Abfahrt ging die Sonne auf, wir hatten dann eine 2stündige Fahrt in der Sonne. Auch auf Skye schien die Sonne weiter. Alle Bäume in zartem Frühlingsgrün, liebliche Landschaft, weiße Häuser, am Horizont hohe Berge. Es ist kaum zu beschreiben. Unser Campingplatz liegt direkt an einem Loch(See), wir genießen unser Abendessen draußen in der Sonne. Morgen schauen wir, ob wir den Bus finden, ansonsten mit Womo in die Hauptstadt von Skye, nach Portree. Wir haben eine 3stündige Schiffstour zur Walbeobachtung gebucht.

7.5.   Morgens regnet es, wir werden natürlich trotzdem fahren. Als wir losfahren wollen, kommt der Anruf: Tour gecancelt, diesmal nicht wegen Sturm, sondern Motorschaden. Wir fahren zum Hafen von Portree und können beim selben Anbieter umbuchen auf eine 2stündige Tour im kleinsten Boot(nur 10 Passagiere) zur Beobachtung von Robben und Seeadlern. Wir sind gerade eine halbe Stunde gefahren, da sehen wir einen Adler hoch oben in der Klippenwand. Nach kurzer Weiterfahrt stoppt der Kapitän und zeigt uns ein Adlerpaar oben im Felsen. Ich kann die mit bloßem Auge gerade noch erkenne, durchs Fernglas beeindruckend. Unser Skipper stellt sich an Bord und winkt mit einem Fisch den Adlern zu, dann schmeißt er den Fisch ins Meer. Ich beobachte die Adler Einer von denen ruckt mit dem Kopf und fliegt dann los, in einem eleganten Bogen auf uns zu. Ca 30 Meter vor unserem Boot streckt er die Krallen aus und holt sich den Fisch. Mir ist fast die Luft weg geblieben, Roli hatte Pipi in den Augen. Die Klippe mit den Robben ist dann fast schon langweilig. Zurück an Land ein wenig einkaufen. Dann denken wir, da der Tag noch jung ist, fahren wir hoch zu den Fairy Pools, hoch angepriesene Wasserfälle mit grünem und blauen Wasser, ca 30 Minuten Fahrtzeit Wieder mal eine Fahrt durch die Berge, one-track-road mit Kurven und Schlaglöchern. Roli ist mittlerweile routiniert, ich habe immer noch manchmal Angst, dass wir einfach von der Klippe kippen. Als wir am riesigen Parkplatz in der Wildnis ankommen, stellen wir fest dass noch eine knapp 6 Km lange Wanderung mit erheblicher Steigung ansteht. Roli marschiert alleine, ich nur einige wenige Steigungen bis zu einer Bank, wo ich in der Sonne sitze und lese. Der Ausflug war länger als gedacht, wir sind erst um 19.30 wieder am Platz, kaltes Abendessen und Fotos der Adler schauen.

 

8.5.  Heute Morgen Sturm und ekeliger, querfliegender Sprühregen. Wir brechen trotzdem auf, wollen die Felsnase Old Man of Storr sehen. Das Wetter bessert sich ein wenig, immer wieder trockene Abschnitte. Parkplatz gefunden. Um diesen Fels zu sehen, heißt es 2,5 Meilen wandern immer steil bergauf. Ich marschiere los, nach einer halben Stunde realisiere ich erstens: wenn ich weiter bergauf laufe, komme ich nicht mehr runter, zweitens: ich wanke und bin unterzuckert. 2 Bananen gegessen und den tollen Blick genossen. Ich kehre um, Roli läuft weiter bis zur Spitze. Hat sich für ihn nicht wirklich gelohnt, der Gipfel lag im Nebel. Weiter zum Kilt Rock, eine spektakuläre Steilküste.  Anfahrt und Parkplatz sind gesperrt. Also weiter die Küste entlang und einen anderen tollen Blick auf die Steilküste genossen. Nach einer weiteren Wanderung den Berg rauf und runter bin ich sehr stolz auf mich. Wir umrunden dann die gesamte Nordküste der Insel auf einer teils spektakulären Straße. Roli hält mehrfach an um zu fotografieren. Teilweise sind die anderen Verkehrsteilnehmer nicht amüsiert, dass wir mit unserem dicken Auto in der Gegend rumstehen.  Insgesamt eine tolle Tour.

9.5.   Fahrt zum Dunvegan Castle. Bei dem Almauftrieb an Turis gleich wieder gefahren. Weiter zur Halbinsel Waternish. Da gibt es eine Gerberei für Schaf – und Lammfelle, sowie einen shop für Strickwaren. Über 400€ dagelassen. Weiter zu einem uralten Friedhof, traumhafter Ausblick aufs Meer. Anschließend in einer ziemlich guten Kneipe gegessen. Gegen 15.30 zurück am Platz. Wir haben dann 2 Stunden in der Sonne gesessen und gelesen, ich mit Kaffee, Roli mit Bier.

 

10.5.   Weiterfahrt, runter von der Insel über die Skye Bridge. Die Fahrt bis dahin für Roli ziemlich anstrengend, viel Regen, enge Straßen, Aqua Planing. Die Bridge machte in der Anfahrt echt Angst, kurz danach eine weiter Brücke und der Blick auf Eilean Donan Castle. Grandios. Wir besichtigen das Castle bei bestem Wetter, bedeckt und immer wieder Sonne. Während des Mittagessens verdunkelt sich die Welt zu einem Gewitter vom Feinsten. Nach 20 Minuten Fahrtzeit haben wir unseren Platz in Morvich gefunden. In den Bergen irgendwo im Nirgendwo. Roli geht einkaufen, einfache Wegstrecke 40 Minuten.

11.5.    Roli macht sich auf in die Berge, mit schwerem Gepäck, Proviant und Kamera. Es ist bestes Wetter, Sonne, blauer Himmel und ein paar Wölkchen. Ich brauche einen Tag Pause. Ich habe die Kraft, die die Sonne entwickelt, unterschätzt. Ich laufe den Tag mit Stuhl und Buch um das Womo herum auf der Suche nach Schatten. Die Markise ist für mich nicht erreichbar, ich bin zu klein. Nach vielen Stunden kommt Roli, stinkend, glücklich und braun gebrannt wieder. Ich hatte Sonnencreme eingepackt, belächelt von meinem Gatten. Jetzt ist er froh.

12.5.    Wieder Sommer in Schottland. Roli macht sich wieder auf in die Berge – ohne Kamera – Entweder wird er alt oder schlau. Vermutlich Letzteres. Es wird wieder sehr warm, da sind 20 Kilo Kamera auf dem Rücken eher hinderlich. Er hat sich eine Tour ausgesucht, bei der er 1100 Höhenmeter überwinden muss. Wie erwartet kam er fast zerstört wieder heim.

13.5.    Roli hat Ganzkörpermuskelkater  -noch nie dagewesen.  Nach dem Frühstück machen wir uns auf, einmal quer durch Schottland zurück an die Nordseeküste. Wir durchqueren Hochgebirge, Voralpenland und liebliche Täler, oft genug auf abenteuerlichen Straßen. Zurück in North Berwick. Der Platz ist fast voll, ganz anders als vor 4 Wochen. Wie gehabt ein toller Blick aufs Meer. Wehmut macht sich breit, bald ist der Urlaub vorbei. Morgen heißt es früh aufstehen, den Marsch runter zum Hafen. Wir haben die vor 4 Wochen abgesagte Bootstour zum Bass Rock nochmal gebucht

 

14.5. Wir sind um 9.30 aufgebrochen zum Hafen runter, eine Stunde braucht man ungefähr. Pünktlich um 11 Uhr geht’s los. Zunächst fahren wir zu einen kleineren Felsen, der umringt ist von Möwen, Papageientauchern und Trottellummen, die wie kleine mini Pinguine aussehen. Direkt am Felsen schwimmt ein kleiner Seehund und schaut uns aus Knopfaugen an. Weiter geht es zum Bass Rock. Der große Felsen wird von Vögeln umflogen. Der ganze Felsen sieht aus wir mit Gänseblümchen überzogen, am Anfang ein kleiner, weißer Leuchtturm. Beim Näherkommen sehen wir, dass die „Gänseblümchen“ brütende und schnatternde Tölpelpaare  sind. Der ganze Felsen bebt quasi. Tausende von Seevögeln fliegen, landen, starten und unser Boot ist ziemlich nah dran. Es ist unbeschreiblich. Der Seeadler war schon atemberaubend, aber diese Spektakel !!!!!!Nach knapp 2 Stunden sind wir wieder im Hafen, ziemlich durchgefroren und glücklich. Wir gehen ins Seabirdcenter und ordern erstmal 2 Kannen Tee. Wir haben dann gut gegessen, ich eine Suppe mit Räucherfisch, Zwiebeln, Kartoffeln und Knoblauch, Roli kleine frittierte Fische mit chips. Dann kommt der lange Aufstieg zu unserem Platz auf den Klippen. Ich meistere das viel besser als noch vor 4 Wochen, offensichtlich bin ich viel gelaufen und habe ne Menge Fitness aufgebaut. Für mich ist es heute genug, Roli marschiert um 20 Uhr nochmal los, sieht aus, als ob Schottland sich mit einem Sonnenuntergang von uns verabschieden will. Morgen geht es noch für 2 Tage nach Newcastle und dann ab auf die Fähre.

 

15.5.  Mit etwas wehem Herzen machen wir uns auf den Weg. Wir fahren durch zauberhafte Landschaften, in den vergangenen 4 Wochen ist alles grün und bunt geworden. Einmal kurz verfahren und dann sagt das Navi plötzlich links abbiegen. Wir sehen noch nicht mal eine Straße. Über einen kleinen Hügel….da ist der Campingplatz. Eine Wiese, die direkt zum Meer abfällt. Die Aussicht aufs Meer mit einer kleinen vorgelagerten Insel mit Leuchtturm ist grandios. Wir marschieren los in der Hoffnung, was zu Essen zu finden. Nach 5 Minuten ein waschechter englischer Pub, das Haus von 1748. Roli ist glücklich, das stand noch auf seiner Liste. Wir haben vorzüglich gegessen, Roli hat 2 Bier getrunken, den Rest des Nachmittags in der Sonne gesessen. Morgen früh werden wir mit dem Bus nach Newcastle reinfahren.

16.5.  Einen Tag lang durch diese schöne englische Stadt. Tolle Architektur und viele schöne, alte Brücken. Ich brauche viel Geduld mit meinem Schatz und seiner Kamera. Letzter Abend mit viel Wehmut und Herzschmerz. Wir sitzen schon im Womo, da kommt ein Paar (Mittelalter) den Weg herunter. Die Frau wird von ihrem Mann gestützt. Plötzlich fängt die an zu zappeln und stürzt lang hin. Roli raus zum Helfen. Nach einer Weile kommt er grinsend wieder. Die zwei waren im Pub und sie sturzbetrunken. Am nächsten Morgen zeigt sie Haltung und bedankt sich, obwohl sie sich an nichts erinnern kann.

17.5.  Ein letzter Spaziergang an der Küste, Mittagessen im Pub und dann rauf auf die Fähre.

 

18.5. In Amsterdam angekommen, Fahrt nach Hause.

 

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    Über uns:

    Wir sind Sabine und Roland. und seit 2019 stolze Besitzer eines Wohnmobils. Angefangen haben wir mit kleinen Touren in Deutschland und haben unseren Radius fortlaufend erweitert. Das Reisen mit dem Wohnmobil ist für uns ein wie ein Geschenk, die Möglichkeit, unterwegs zu sein, die Welt zu erkunden, ziemlich frei und ungebunden.


    Auf unserer Seite möchten wir unsere Touren dokumentieren und zum Nachahmen anbieten. Sabine plant die Routen und Ziele mit großem Aufwand vor und versucht neben den üblichen touristischen Hotspots auch die kleinen besonderen Orte zu finden, die unseren Touren den besonderen Reiz geben. 

    2019

    Als alles begann

    Wir haben WoMo


    Das isses, unser WoMo, ein Sunlight T65, gekauft in Dülmen (Foto von 2023, Schottland)

    2020

    Grand Tour de Suisse

    Ein kleines Land kann so groß sein


    Die erste große Tour ging in dieSchweiz, auf den Spuren der berühmten Tour de Suisse

    2021

    Italien, Schweiz

    Eine schöne Tour


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    2022

    Südfrankreich und Italien

    Travel Guide


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    2023

    Schottland und Hebriden

    Eine Reise in die rauhe Natur im Norden Großbritanniens


    2023

    USA Südwesten

    Mal Fremd-Womo gefahren


    2024

    Skandinavien und Baltikum

    Einmal quer durch den Norden Europas


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