Wir haben eigentlich eine Tour nach Slowenien geplant und wollten in den frühen Herbst zum Wandern und Radeln reinfahren, aber manchmal kommt es anders als man denkt. In Richtung Prag kamen wir das schlimmste Unwetter der letzten Jahre, Überschwemmungen, Schlammlawinen, gesperrte Straßen, Stromausfälle in der gesamten Region, überall Chaos. Es war das Jahrundertunwetter. Und wir mitten drin. Das war wirklich keine gute Idee. Also haben wir spontan umgeplant und haben abgedreht. Quer durch die Republik nach Luxembourg und Belgien.
Und dann.....
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Steckbrief
Berlin Prag Mosel Trier Luxemburg Mullerthal Dinant .....und wieder nach Hause |
Wohnmobiltour 2024 ohne Slowenien, dafür mit Mosel, Luxemburg und Belgien
Slowenien, 13.09. bis 30.09.2024
13.09. Abfahrt in aller Ruhe gegen 10 Uhr morgens. Erste Etappe für das Wochenende soll Prag sein. Wir fahren in das größte Unwetter der letzten Monate rein, war auch angekündigt. Regen, Regen, Regen. In Tschechien angekommen, machen wir eine kurze Rast, Vignette kaufen, essen und Kaffee trinken. Es schüttet wie aus Eimern und hat mittlerweile kuschelige 9 Grad. Gegen 16.30 am Campingplatz angekommen, schön gelegen auf einer Insel in der Moldau. Das Wetter hat sich verändert, jetzt ist der Regen stärker und es gibt Sturm dazu. In der Outdoor Bar mit Blick auf die Moldau ein Bier getrunken, Heizung im Womo an, Abendessen und das wars. Morgen geht es nach Prag.
14.09. Raider ist jetzt Twix Das war wohl nix. Aus Slowenien und Prag wird Mosel und Benelux.
In der Nacht wurden Sturm und Regen immer schlimmer, morgens hörten wir, dass Wasser bereits in der Innenstadt steht und die Karls Brücke mit Flutschutzwänden gesichert wird. In den Julischen Alpen Schnee, man braucht Winterreifen und Schneeketten, München, Österreich Ausnahmezustand an der Adria Windhosen und Zyklone. Also blitzartig zusammengepackt, immer Richtung Westen bis an die Mosel. Hier gibt es keinen Regen, die Sonne scheint, aber keinen ordentlichen Platz gefunden. Morgen versuchen wir weiter.
15.09. Nach einer ruhigen Nacht (wildcampen auf einem Parkplatz vor einem Sportplatz in Traben-Trarbach) machen wir uns auf weiter die Mosel rauf, über die Bundesstraße 53, bis nach Trier. Stellplatz in der Nähe der Altstadt gefunden. Wir haben endlich die Möglichkeit Wasser aufzufüllen. Nach ca. 35 Minuten Fußmarsch erreichen wir die Altstadt von Trier, die wirklich wunderschön ist. Nach ausgiebigem Sightseeing haben wir eine „Wirtschaft“ gefunden, und je 2 Gläser sehr guten Weißwein getrunken. Dann Taxi zurück zum Platz , in der Sonne sitzen und weiter Wein trinken. Ein sehr gelungener Tag.
16.09. Ankunft in Luxemburg Stadt bereits gegen 11.30. Wir haben einen tollen Campingplatz am Stadtrand gefunden mit sehr guter Anbindung an den ÖPNV, der in Luxemburg kostenlos ist. Den Bus geentert und einige Stunden durch eine mehr als fantastische Stadt. Wir haben für heute die Oberstadt der Altstadt gewählt, prächtige Bauten, eine gewaltige uralte Stadtmauer, Klöster, Kirchen, einfach toll, lohnt sich wirklich. Bestes Wetter, nur zum Abend wird es schnell empfindlich kalt. Einen Supermarkt haben wir nicht gefunden, aber wir haben Grillfleisch, Brot und Kräuterbutter, das reicht.
17.09. Nach einem tollen Frühstück (frische Brötchen und Croissant auf dem Platz) machen wir uns wieder auf in die Stadt. Diesmal wollen wir die untere Stadt erkunden. Wir sind durch alte Befestigungsmauern geturnt, immer schön bergab, umgeben von Mauern, dem alten Eisenbahnviadukt und uralten Häusern, die zum Teil aus dem Fels herauswachsen. Ich hatte dann schon auabein, aber nicht bedacht, dass ich das ganze wieder hoch muss, um irgendwann in der oberen Stadt den Bus zu besteigen. Ist mir unter großem Schnaufen geglückt. Großes Glück: das Bistro auf dem Platz hat geöffnet, Abendessen und lecker Wein bzw. Bier für Roli in der Sonne. Besser geht es nicht.
18.09. Nach einem leckeren Frühstück aufgebrochen Richtung Mullerthal, die kleine Schweiz Luxemburgs. Erste Etappe war Junglingster. Überhaupt nichts Besonderes, aber es gab einen kleinen „Tante Emma Laden“, in dem wir tatsächlich Lebensmittel kaufen konnten. Nur Brot war um 11 Uhr schon ausverkauft. Auf zum nächsten Ort, nach Beaufort. Eine teils abenteuerliche Straße, sehr eng, sehr kurvig mit ziemlichen Steigungen und Neigungen. Hat schon eine Sinn, dass das hier kleine Schweiz heißt. Nach einigen Fehlversuchen haben wir den Campingplatz gefunden. Es ist sehr warm, 25 Grad, und sehr windig, zu windig, um die Markise auszufahren. Am Nachmittag haben wir uns aufgemacht, zum ca. 2 Km entfernten Castle zu. Es ging permanent bergab. Das alte Castle war sehr schön, aber ich musste die 2 Km ja jetzt wieder hoch marschieren, war ein sehr anstrengendes Unterfangen. Abends haben wir gegrillt und frischen Salat gegessen. Morgen geht’s dann weiter.
19.09. Morgens Weiterfahrt nach Echternach, der ältesten Stadt in Luxemburg. Wieder eine schöne Fahrt durch die engen kurvigen Bergstraßen. In Echternach angekommen, versperrt uns eine Baustelle die planmäßige Weiterfahrt. Google findet eine Ausweichroute, die Roli hart an seine Grenzen bringt. Eine Dorfdurchfahrt war so eng, dass wir sehr genau zirkeln mussten, um sowohl die Hauswand als auch das Womo heil zu lassen. Wir haben dann den Campingplatz in Echternachbrücke gefunden. Der liegt in Deutschland direkt an dem Fluss Sauer. Ein kleiner Fußmarsch über eine alte Brücke und man ist in Echternach in Luxemburg. Auf weiteres Bergwandern hatte ich heute keine Lust. Ich bin in das zauberhafte alte Städtchen marschiert und habe einen wunderschönen Buchladen gefunden. Einen Bücherladen, in dem mehrere Sofas und Sessel zum Probelesen einladen und der Eigentümer mir einen Kaffee gekocht hat. 4 Bücher gekauft und glücklich zurück zum Womo. Roli ist derweil knapp 4 Stunden durch ziemlich geniale Felsformationen, Wälder und Höhlen marschiert. Demzufolge kam auch er glücklich zurück.
20.09. Weiterfahrt nach Vianden, unser letzter Stop in Luxemburg. Die Anfahrt wunderschön, durch Täler, über Berge, kurvige Straßen. Vianden ist ein kleines, zauberhaftes Bergstädtchen. Wir haben einen Parkplatz gefunden und sind zum Castle hochgelaufen, ich geschnauft. Wie auch die anderen Burgen, eine beeindruckende Festung. Danach weiter über Bundesstraßen, die teilweise sehr, sehr eng und kurvig waren. Um Haarnadelkurven zu fahren, braucht man offensichtlich nicht nach Italien zu fahren. Wir überqueren die Grenze zu Belgien und die Landschaft wird zunächst langweilig. Das ändert sich aber nach einiger Zeit und wir fahren wieder durch atemberaubende Täler, rein nach Dinant. Wir finden einen Campingplatz direkt an der Maas, mit Bushaltestelle vor dem Platz, um nach Dinant reinzufahren. Der Bus fährt stündlich wird uns mitgeteilt. Als wir um 16 Uhr loswollen, fährt kein Bus, also marschieren wir zu Fuß, etwas mehr als 30 Minuten, es ist sehr heiß. Das Städtchen ist zauberhaft. Wir verbringen ein wenig Zeit, fahren dann mit dem Bus zurück. Roli kanns nicht lassen, fährt nochmal in die Stadt in der Hoffnung auf tolle Fotos. Das war nicht sehr erfolgreich, also fahren wir morgen wieder los mit dem Bus.
21.09. Nach einem sehr leckeren Frühstück (Rühreier), haben wir uns aufgemacht, mit dem Bus wieder nach Dinant zu fahren. Es ist weiterhin allerbestes Sommerwetter. Wir haben einen schönen Spaziergang über die Brücke gemacht, an der Maas Kaffee getrunken. Den Marsch zur Zitadelle haben wir uns gespart, 450 Stufen sind ein wenig viel für mich, der kurze Lift sollte 20 € kosten. Nach einem kleinen Mittagessen bei einem Chinesen haben wir realisiert, dass wir wegen eines Notfalls in der Familie unseren Urlaub abbrechen müssen und morgen nach Hause fahren. Brügge werden wir ein anderes Mal besuchen. Es war trotzdem ein toller Urlaub.
22.09. Nach dem Frühstück Aufbruch nach Hause